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Balmas

Balmaz von 1940 bis 1995, Baius von 1995 bis heute

Gründungsjahr

1886

Kreis

Krs. Bender / Tighina
Balmas
Balmas

Bedeutung des Namens

1892 erhielt die Siedlung den Namen Balmas, bis dahin hieß der Ort Lermanstal, benannt nach dem Grundstückseigentümer.

Lokalisierung – damals/heute

Moldawien. Laut Aussage eines Besuchers ist von dem alten Ort so gut wie nichts mehr vorhanden. Mehr informationen bei Krasna

Gründerfamilien

Die katholischen Bewohner stammten vorwiegend aus den südrussischen Orten Mannheim, Kandel, Elsaß und Straßburg.

Einwohner

Volkszählung 1930: 402 Deutsche / 145 Andere
Einwohner 1940: 366 Deutsche / 2 Andere

Karte

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Historie

Mit der Zeit wurde das Land knapp und teuer. Entsprechend teurer wurden auch die Pachtsätze. Man konnte 1 Desjatine = 12000 qm, für etwa 10 Rubel Jahrespacht verpachten. Dagegen waren die Pachtsätze in Bessarabien mit etwa 1,50 bis 3 Rubel wesentlich billiger. Es kamen deshalb viele auf den Gedanken, ihr Land in der Ukraine teuer zu verpachten und für die Pacht in Bessarabien entsprechend mehr Land zu pachten. So entstanden etwa um 1880 neue deutsche Dörfer in Bessarabien. Eines davon führte den Namen Lermanstal. Es war genannt nach dem Grundstückseigentümer, also der den Namen Lermantov führte. Etwa im Jahr 1892 wurde der Name in Balmas umgeändert. Das neue deutsche Dorf lag im Kreis Bender. Etwa 15 km von der Kreisstadt entfernt. Zur nächsten Bahnstation Bolboaka waren es ca. 9 km. Am Anfang bestand das Dorf aus etwa 50 Familien.

Die gesamte Gemarkung des Dorfes umfasste etwa reichlich 3000 Desjatine, was nach deutschen Verhältnissen mit etwa 15000 Morgen gleichzusetzen ist. Im Durchschnitt kamen demnach auf jeden Siedler ca. 300 Morgen, was außerordentlich weit über die größten deutschen Bauernhöfe hinausgeht. Nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten entwickelte sich, beinahe zwangsläufig im Dorf ein großer Wohlstand.

Ein eigener Pastor war für den kleinen Ort naturgemäß nicht vorhanden. Doch hatte die Gemeinde auf ihre Kosten einen ausreichenden großen Betsaal eingerichtet und wurde von einem Pastor betreut. Der Aufwand dafür wurde auch von der Gemeinde getragen. Der Name des ersten Pastors war Boss, der Name des ersten Lehrers war Josef Black.

Die Pachtverträge liefen auf 10 Jahre und wurden jeweils um weitere 10 Jahre verlängert. Das Dorf konnte sich aber nur wenige Jahrzehnte seines Wohlstandes erfreuen. Nach Beendigung des 1. Welt- krieges wurde das Land rumänisch. 1920 wurde eine Bodenreform verkündet, deren Durchführung das Dorf 1922 erreichte. Der Eigentümer des Grund und Bodens wurde enteignet und die deutschen Päch- ter wurden landlos. Nach den Bestimmungen der Bodenreform erhielt jeder Landlose 24 Morgen Land und 2000 qm für den Hof, das bedeutete gegenüber der vorherigen bewirtschafteten Fläche, den Sturz vom großen Bauer zum kleinen Siedler. Viele waren mit dieser Entwicklung wenig einverstanden und wanderten aus, besonders nach Kanada.

Ganz schlimm wurde es dann aber erst als die Russen im Jahre 1940 Bessarabien besetzten. Die Bewohner machten deshalb gerne von der zwischen Hitler und Stalin vereinbarten Möglichkeit Ge- brauch, das Land zu verlassen, um in das Posener Land und nach Westpreußen zu gehen. Schon da- durch wurde die enge Dorfgemeinschaft weiterhin zerstreut das steigerte sich noch weiter, als auch dieses Land im Zuge des Kriegsereignisses verlassen werden musste.

Die einst so blühende Siedlung Balmas in Bessarabien ist nur noch eine Erinnerung und von dem Schicksal des Dorfes 1940 ist nichts mehr zu uns gedrungen.

Downloads

Chronik von Balmas
Die Geschichte von Balmas mit einer Liste der ersten Siedler
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Ortsplan von Balmas
Ortsplan von 1940
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Berichte und Bücher