Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung
Beginn: 6.910 Hektar
Vor Umsiedlung: 7.397 Hektar (KERN, A. 1976, S.13 und S.433)
Bedeutung des Namens
Der Name „Krasna“ (oder „Krasnoje“) wurde der Kolonie von der Obrigkeit nach der Schlacht bei Krasnoje während des Russlandfeldzugs Napoleons zu Ehren des russischen Sieges verliehen. In dieser Schlacht gerieten etwa 6000 französische Soldaten in Gefangenschaft, was einen entscheidenden Sieg darstellte. (KERN, A. 1976, S.439)
Lokalisierung – damals/heute
Krasna war ursprünglich im südlichen Teil Bessarabiens im Kreis Akkerman gelegen. Heute befindet sich der Ort in der Region Odessa, Ukraine. (KERN, A. 1976, S.433). Heute heißt der Ort Krasne/Красне.
Gründerfamilien
Die Gründerfamilien kamen überwiegend aus dem Herzogtum Warschau, besonders aus Bayern (Kreis München), Rheinfranken und Rheinland-Pfalz. Einige polnische Familien schlossen sich der Gründung an. (KERN, A. 1976, S.439 und VOLK, E. 2008, S. 19ff.)
Einwohner
1930: 2.416 Deutsche / 79 Andere
1940: 3.511 Deutsche / 89 Andere (Website und KERN, A. 1976, S.433)
Anzahl der Familien Umsiedlung
610 Familien (KERN, A. 1976, S.439)
Karte
Besonderheiten der Kolonie
Krasna war die einzige katholische Kolonie unter den deutschen Kolonien in Bessarabien. Sie war bekannt für ihre Landwirtschaft, insbesondere den Weizenbau (roter und später weißer Weizen) und die handwerklichen Betriebe wie Wagenbau, Schmiede und Mühlen. Die Kolonie hatte auch eine Molkerei und mehrere Geschäfte, die die Versorgung der Gemeinde sicherstellten. Auch das Finanzwesen war gut entwickelt, mit einer Volksbank und Molkereien. Ein besonderes Merkmal waren die Eis- und Kühlhäuser, die in den deutschen Dörfern zur besseren Lagerung von Lebensmitteln genutzt wurden. (KERN, A. 1976, S.439 und VOLK, E. 2008, S.218)
Dominante Sprache und Mundart
Die dominante Sprache in Krasna war Deutsch, insbesondere die Mundart aus den süddeutschen Regionen (wie Bayerisch und Franken). (KERN, A. 1976, S.439)
Glaubensrichtung
Krasna war die einzige katholische Kolonie unter den deutschen Siedlungen in Bessarabien. Die meisten Siedler waren römisch-katholisch, obwohl auch einige evangelische Siedler in die Gemeinde kamen. (KERN, A. 1976, S.439)
Hauptbeschäftigung
Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung in Krasna war die Landwirtschaft, insbesondere der Weizenanbau (roter und weißer Weizen). Handwerkliche Tätigkeiten wie der Wagenbau (mit Stellmachern und Schmieden) sowie industrielle Tätigkeiten wie Mühlen (Dampfmühle und Windmühle) waren ebenfalls von Bedeutung. Auch die Molkerei und kleinere gewerbliche Betriebe wie Geschäfte trugen zur wirtschaftlichen Grundlage bei. (KERN, A. 1976, S.439)
Historie
Krasna wurde 1814/15 gegründet und war eine der wenigen katholischen Kolonien in Bessarabien. Die Siedler kamen hauptsächlich aus dem Herzogtum Warschau, insbesondere aus Bayern, Rheinfranken und Rheinland-Pfalz. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und Armut, die durch Plünderungen während des Russlandfeldzugs Napoleons verschärft wurden, entwickelte sich Krasna im Laufe der Jahre zu einer prosperierenden Gemeinde. Die Landwirtschaft war geprägt von Weizenanbau, und handwerkliche Betriebe wie Wagenbau und Schmiedekunst trugen ebenfalls zum Wohlstand bei. Die Kolonie hatte auch eine Molkerei und mehrere Mühlen. Vor der Umsiedlung 1940 zählte Krasna 3.511 Deutsche und 89 Nichtdeutsche.
Literatur/Referenzen
Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen
Volk, E. (2008): Krasna. Die Geschichte eines deutschen Dorfes in Bessarabien. (Hrsg.) Verlag Susanne Breuel. Neuwied.
Weitere Literatur
Schäfer, E. (2013): 200 Jahre Krasna. Geschichte in Bildern. (Hrsg.) Verlag Susanne Breuel. Andernach-Miesenheim.