Landmenge (Hektar) – bei Gründung/bei Umsiedlung
Anfang: 4800 Hektar (Kern, A. (1976), S.13)
Vor Umsiedlung 1940: 7275 Hektar (Kern, A. (1976), S.393ff.)
Bedeutung des Namens
Der Name „Lichtental“ hat keine explizite Bedeutung in den Quellen, jedoch könnte er an eine „Lichtung“ in einem Tal oder eine erleuchtete Gegend im Steppenland anspielen, was in den damaligen geographischen Kontext passt.
Lokalisierung – damals/heute
Lichtental befand sich im Kreis Akkerman, Bessarabien (heute in der Ukraine, nahe dem heutigen Izmail). Der Ort lag ursprünglich an einem Steppenflüsschen namens Sarata, das später in die Siedlungsstruktur integriert wurde. (Kern, A. (1976), S.399ff.) Heute heißt der Ort Switlodolynske/Світлодолинське.
Gründerfamilien
Die ersten Siedler kamen aus verschiedenen Gebieten des deutschen Kaiserreichs, besonders aus den Gebieten des westlichen Deutschlands. Weitere Details zu den einzelnen Familien und deren Abstammung sind in den Ortschroniken nachzulesen. (Kern, A. (1976), S.399ff.)
Einwohner
1930: 1.800 Deutsche / 76 Andere
1940: 1.900 Deutsche / 94 Andere
Anzahl der Familien Umsiedlung
80 Familien bei der Gründung, bis 1940 war die Anzahl der Familien auf 330 gestiegen. (Kern, A. (1976), S.393ff.)
Karte
Besonderheiten der Kolonie
Lichtental war eine Kolonie, die in einer länglichen Vierecksform angelegt wurde, mit vier, später fünf Straßen. Ab 1897 wurde ein gemeinschaftlicher Besitz verwaltet, was zu einer stabilen Gemeindeorganisation führte. Dies wirkte sich positiv auf den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt aus. Lichtental war bekannt für seine landwirtschaftliche Tätigkeit, insbesondere durch den Anbau von Getreide, Weinbau und Viehzucht. (Kern, A. (1976), S.399ff.; Roth, K. (1984), S.45ff)
Dominante Sprache und Mundart
Der Hauptdialekt war der süddeutsche Dialekt, insbesondere Schwäbisch. In der Kolonie wurde hochdeutsch und der schwäbische Dialekt gesprochen. (Roth, K. (1984), S.45ff.)
Glaubensrichtung
Die Glaubensrichtung war evangelisch-lutherisch. Es gab anfangs keine feste Kirche, die Gottesdienste fanden in Privathäusern statt. Später wurde eine Kirche gebaut, die 1903 eingeweiht wurde. (Kern, A. (1976), S.399ff.; Roth, K. (1984), S.45ff)
Hauptbeschäftigung
Die Hauptbeschäftigung der Kolonisten war die Landwirtschaft, insbesondere Getreideanbau (Weizen und Mais) und Viehzucht. Im späten 19. Jahrhundert wurden auch Molkereien gegründet, was den wirtschaftlichen Erfolg der Kolonie förderte. Auch der Weinbau spielte eine Rolle und war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.(Roth, K. (1984), S.45ff.)
Literatur/Referenzen
Kern, A. (1976): Heimatbuch der Bessarabiendeutschen
Roth, K. (1984): Lichtental/ Bessarabien. Bilder einer schwäbischen Gemeinde. (Hrsg.) Erschienen im Eigenverlag. Kirchberg an der Murr.
Weitere Literatur
Roth, K. (1969): Lichtental. Bessarabien. Geschichte einer schwäbischen Gemeinde. (Hrsg.) Erschienen im Eigenverlag. Kirchberg an der Murr.