bessarabien.de Bessarabiendeutscher Verein e.V.
Florianstrasse 17
70188 Stuttgart

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E-Mail: verein@bessarabien.de
 

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Termine 2023

Termine 2023
22.09.2023: Gedenktag der Verschwundenen Umsiedler
(14:00 - 17:00 Uhr)
Einladung zur Feierstunde
Ort: Haus der Bessarabiendeutschen 70188 Stuttgart, Florianstraße 17
Veranstalter:

Programm

Begrüßung
Bundesvorsitzende Brigitte Bornemann
Andacht
an der Gedenkstätte der Verschwundenen
Umsiedler
Grußworte
Hartmut Liebscher, Bund der Vertriebenen Hans Werner Carlhoff, Deutsch-Balten
Vortrag
„Die Rolle der Wissenschaft bei der Ver-
gangenheitsbewältigung“
Dr. Hans Christian Petersen, BKGE Oldenburg
Buchvorstellung
Neuerscheinung: „Verschwundene Umsiedler aus Bessarabien. Eine Spurensuche“
Dr. Susanne Schlechter, Oldenburg
Kaffeetafel
Zeit für Gespräche
Musikalische Begleitung
Oliver Dermann. Klavier, und Birgit Maier-Dermann, Querflöte

Organisation

Wir bitten um Anmeldung bis zum 20.09.2023 in der Geschäftsstelle
- Telefon 0711 44 00 77-0
- E-Mail: verein@bessarabien.de

Einlass ist ab 13:30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Verschwundene Umsiedler

Zuerst kamen die Busse, um die Alten, Kranken und Behinderten abzuholen. Die Umsiedlung der Bessarabiendeutschen „Heim ins Reich“ begann im Herbst 1940 mit den Krankentransporten. Die Zeitzeugen glaubten an eine besondere Fürsorge, doch sehr bald kam zu vielen Familien eine Todesanzeige in die Umsiedlungslager. Was in den Wirren der Zeit nur ein ungutes Gefühl hinterließ, wurde sehr viel später durch wissenschaftliche Forschung von Susanne Schlechter aufgeklärt. Die Gedenkstätte der Verschwundenen Umsiedler im Haus der Bessarabiendeutschen in Stuttgart verzeichnet 250 Namen, die in den Krankenanstalten zu Tode gekommen sind. Das Forschungsprojekt "Verschwundene Umsiedler" wurde von 2007 bis 2010 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert und vom Bessarabiendeutschen Verein mitgetragen.

Vortrag: „Die Rolle der Wissenschaft bei der Vergangenheitsbewältig

Dr. Hans-Christian Petersen vom Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) hat die Veröffentlichung der ersten Spurensuche von 2007 initiiert und ihre Überarbeitung begleitet. Als NS-Historiker mit dem Schwerpunkt der Geschichte der Russlanddeutschen wird er in seinem Vortrag reflektieren, was solche langen Zeiträume der Aufarbeitung von NS-Verbrechen für unsere Gesellschaft und den Generationenwechsel bedeuten.

Buchvorstellung

Susanne Schlechter:
Verschwundene Umsiedler aus Bessarabien. Eine Spurensuche.
DeGruyter, 2023. 744 Seiten. 79,95 EUR
Besucher des Gedenktags können ein Exemplar zu Sonderkonditionen erwerben.

Im Herbst 1940 wurden deutschstämmige Bewohner aus Bessarabien, der Dobrudscha und der Bukowina von den Nationalsozialisten ins Deutsche Reich umgesiedelt. Während die NS-Propaganda diese Umsiedlungsaktionen aus dem damaligen Rumänien öffentlich feierte, fanden zur selben Zeit die „Euthanasie"-Morde der heimlichen staatlichen Krankenmord-„Aktion T4" statt. Wie wurde mit „Volksdeutschen" in Bessarabien verfahren, die den Vorstellungen der NS-Volkstumspolitik nicht entsprachen? Diese Studie untersucht den Umgang mit sog. „lebensunwertem Leben" bei den „Heim ins Reich"- Umsiedlungen und stellt eine Pionierarbeit auf einem noch weitgehend unerforschten Feld dar. Quellengrundlage für die Recherche ist der persönliche Nachlass einer damaligen Führerin der NS-Schwesternschaft aus dem Reichshauptamt für Volkswohlfahrt – im Jahr 2007 tauchten ein bis dahin unbekanntes Tagebuch, Fotos, Briefe und Berichte aus ihrem Umsiedlungseinsatz auf.
www.degruyter.com