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Betreff: Sarata

Die Kirchheimer Delegation zusammen mit Vertretern der Gemeinde Sarata vor dem  gespendeten Feuerwehrauto
Die Kirchheimer Delegation zusammen mit Vertretern der Gemeinde Sarata vor dem gespendeten Feuerwehrauto

Solidarität erfahren die Sarataer schon seit gut einem Jahr, als Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader von Kirchheim-Teck zum ersten Mal die Gemeinde Sarata in Bessarabien besuchte: Sei es durch materielle Hilfe in Form von Photovoltaikanlagen, Balkonkraftwerken und vieles andere oder durch die gastfreundliche Aufnahme Sarataer Jugendlicher in Kirchheimer Familien im Sommer 2024.

Sarata, das administrative Zentrum für weitere elf multiethnische Gemeinden war vom 12. bis 15. April 2025 das Ziel einer Delegation aus Kirchheim- Teck, bestehend aus Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader, den drei Stadträten Dr. Martin Gienger, Ulrich Kübler und Giancarlo Crescente sowie Hiltrud Elbert- Fano.

Die drei Kirchheimer Feuerwehrleute Horst Hahn, Klaus Renz und Tobias Wolfer machten sich schon zwei Tage früher – zusammen mit den Ermstäler Feuerwehrleuten Simon Nowotni und Martin Salzer (s. Bericht MB Juni 2025 S. 15ff) – auf den Weg, um ein auf Grund einer Neuanschaffung ausgemustertes, jedoch voll funktionsfähiges Feuerwehrauto nach Sarata zu überführen. Die Sarataer Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr bei einem Raketenangriff ein Löschfahrzeug verloren.

Der erste der beiden Tage war dem Besuch der Feuerwache und der Übergabe des Feuerwehrautos sowie der Sarataer Historie gewidmet. Es fand eine Blumenniederlegung am Lindl-Denkmal und an der Gedenktafel der Gründungsväter Ignaz Lindl und Christian Friedrich Werner im „Deutschen Park“, dem früheren deutschen Friedhof, statt. Danach folgte ein Besuch des „Doms in der Steppe“ und des Museums. Im Anschluss an die Führung überreichte Museumsleiterin Ljubow Klim den Text „Die Geschichte des Weilers Schimke: Menschlichkeit in der Dunkelheit“ mit der Bitte, diesen hier im Mitteilungsblatt zu veröffentlichen. (S. Bericht MB Juni 2025 S. 20)

Am Abend erwartete uns ein Kulturprogramm auf professionellem Niveau. Da wir nur zwei Tage in Sarata weilten und nicht die Zeit hatten, die elf zu Sarata gehörenden Dörfer zu besuchen, kamen die „Dörfer“ nach Sarata ins Kulturhaus. Jede Dorfgemeinde, jede Ethnie präsentierte sich mit einem eigenen Stand, mit Gesängen, Tänzen und kulinarischen Köstlichkeiten.

Dr. Pascal Bader und Hiltrud Elbert-Fano  bei der Blumenniederlegung im „Deutschen  Park“, dem ehemaligen deutschen Friedhof

Dr. Pascal Bader und Hiltrud Elbert-Fano bei der Blumenniederlegung im „Deutschen Park“, dem ehemaligen deutschen Friedhof

Der zweite Tag war der bedrückenden Gegenwart gewidmet: Gedenken der gefallenen Sarataer mit Blumenniederlegung an der Allee des Ruhmes – den Tafeln mit den Portraits der gefallenen jungen Männer, sowie deren Geburts- und Todestag.

Für uns undenkbar auch die neuen Schulfächer, die wir beim Besuch des Lyzeums vorgestellt bekamen, wie Umgang mit Schusswaffen, mit Drohnen, Erste Hilfe auf dem Schlachtfeld … sowohl für Jungen als auch für Mädchen.

Nach dem Besuch des Krankenhauses am Nachmittag und des Laboratoriums des Unternehmers und Mäzens Saratas, in dessen Hotel wir untergebracht waren, klang der zweite Tag in gemeinsamer Runde aus.

Herzlichen Dank an Simon Nowotni und Martin Salzer von „Ermstal hilft“, die in eigener Mission unterwegs waren und die An- und Abreise der Kirchheimer Gruppe mitorganisiert haben.

Besonderer Dank gilt dem Oberbürgermeister von Kirchheim unter Teck, Dr. Pascal Bader, und allen das Projekt unterstützenden Stadträten; explizit den Stadträten Dr. Martin Gienger, Ulrich Kübler und Giancarlo Crescente, die sich spontan der Reise in das vom Krieg betroffene Land angeschlossen hatten; nicht zu vergessen die Feuerwehrleute Horst Hahn, Klaus Renz und Tobias Wolfer.

Es bleibt noch zu erwähnen, dass noch in diesem Jahr ein weiteres Feuerwehrfahrzeug aus Kirchheim-Teck nach Sarata überführt wird.

Schüler und Schülerinnen des Lyzeums beim Unterricht im Umgang mit Waffen etc.

Schüler und Schülerinnen des Lyzeums beim Unterricht im Umgang mit Waffen etc.