Die Dobrudscha (rumänisch Dobrogea, türkisch Dobruca; auch Trans-Danubien) ist eine historische Landschaft in Südosteuropa zwischen dem Unterlauf der Donau und dem Schwarzen Meer. Die Landschaft bildet das Grenzgebiet zwischen Südostrumänien und Nordostbulgarien.
Nachweislich wurde schon in der Jungsteinzeit in der Dobrudscha gesiedelt.
Im 1. Jahrtausend v. Chr. lebte das Reitervolk der Skythen im Gebiet der heutigen Dobrudscha, weswegen es auch „Klein Skythien“ genannt wurde. Bis etwa 500 v. Chr. beherrschten die Perser das Land. Etwa 650 v. Chr. entstanden in dem Gebiet die ersten griechischen Kolonien. Die Ruinen von Histria können noch heute besucht werden. Anschließend gehörte das Gebiet dem Dakerreich von Burebista. 46 n. Chr. eroberten die Römer das Gebiet und hielten es bis 387 n. Chr.
971 fiel das Gebiet an das Byzantinische Reich, dem es rund 200 Jahre lang angehörte. gehörte es zum Zweiten Bulgarische Reich. 1396 fiel die Dobrudscha an das Osmanische Reich. Während der Türkenherrschaft fanden zahlreiche Kriege mit dem Russischen Reich um das Land statt. Ab 1878 (Berliner Vertrag) kam der (deutlich größere) nördliche Teil zu Rumänien. Rumänien begann eine staatliche Kolonisation in der Dobrudscha, während der bis 1885 viele Türken das Land verließen. Die ersten deutschen Siedler kamen etwa 1840 in die damals noch türkische Dobrudscha.
Die Dobrudschadeutschen sind eine deutsche Bevölkerungsgruppe, die etwa 100 Jahre lang in der nördlichen Dobrudscha am Westufer des Schwarzen Meeres lebte. Die Volksgruppe bildete sich ab 1840, als deutschstämmige Siedler in das etwa 23.000 km² große Gebiet einwanderten. 1940 verließen sie es wieder bei ihrer Umsiedlung in das Deutsche Reich.
Es gab nur wenige Dörfer in der Dobrudscha, die ausschließlich von deutschstämmigen Siedlern bewohnt waren. Dagegen lebten sie innerhalb eines Dorfes geschlossen in einem Viertel. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es etwa 40 Ansiedlungen, in denen etwa 9000 deutschstämmige Bewohner lebten. Kurz vor der Umsiedlung 1940 gab es 67 von Dobrudschadeutschen bewohnte Orte, unter denen in 28 Orten ein deutsches Gemeindeleben und in 20 Orten deutschsprachiger Schulunterricht stattfand.
Die erste Ansiedlung deutscher Einwanderer fand 1842 im türkischen Dorf Akpunar statt. Die erste eigenständige Kolonie war Malkotsch, deren Gründer aus dem russischen Cherson kamen. Die zweitälteste deutsche Siedlung wurde 1848 Atmagea. Sie war ein wichtiges protestantisches Zentrum, das heute über Ciucurova (früher Tschukurowa) zu erreichen ist. Um 1850 entstanden die Siedlungen Kataloi und Ciucurova. Später ließen sich in Tultscha Arbeiter und Handwerker nieder, die in der Donauschifffahrt tätig waren.
Es erfolgten noch weitere Siedlungswellen, größtenteils aus Bessarabien.
Die Dobrudschadeutschen lebten überwiegend von der Landwirtschaft, in der etwa 80 % von ihnen tätig waren. Als Zusatzerwerb wurde auch Pferdehandel und Zucht betrieben. Die zweitgrößte Berufsgruppe waren Handwerker mit rund 14 % Anteil. Wichtige Berufe waren Müller und Wagner, also Handwerke, die gleich an die Landwirtschaft anschlossen. Obwohl der Ackerboden fruchtbar war, gab es manchmal keine günstige wirtschaftliche Entwicklung bei der deutschen Volksgruppe. Sie durfte wie andere Minderheiten im rumänischen Staat kein Land in der Dobrudscha erwerben.
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