Viele Berichte über Bessarabien- oder Polenreisen finden Sie auch in den monatlich erscheinenden Mitteilungsblättern.
In den 80er Jahren haben verschiedene Landsleute, wie Erika Vogel, Professor Weißhaar, Erwin Becker, Alfons Heer und andere, Fahrten in unsere frühere Heimat unternommen. Sie haben Verbindung mit den heute in unseren früheren deutschen Dörfern lebenden Menschen aufgenommen und humanitäre Hilfe für die in großer Not lebenden Einwohner gebracht.
Der im Jahre 1982 gewählte Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Edwin Kelm, der schon vor diesem Zeitpunkt in unserer früheren Heimat war, organisierte [und organisiert] regelmäßig Studienreisen nach Bessarabien. Das Interesse der Landsleute war [ist] sehr groß. Jahrelang besuchten [besuchen] mehr als 1000 Landsleute während der Reisezeit Bessarabien.
Man kann als Angehöriger der Erlebnisgeneration in Bessarabien keinen normalen Urlaub verbringen. Auf Schritt und Tritt begegnet man derartigen Erinnerungen an die Steppe und an das Schwarze Meer.
Aber auch die Enttäuschungen sollte man nicht unterschlagen, die zunächst Viele überfallen, die in ihre alte Heimat reisen. Vieles hat sich - nicht nur zum Vorteil - verändert. Aber die Landschaft und auch das Schwarze Meer sind geblieben. Häufig traf man auf Menschen, die man noch aus der Jugendzeit kannte, aber auch auf Menschen, die dort erst später Heimat gefunden haben.
Mit den Omnibusreisen und später mit den Flugreisen [und Schiffsreisen] hat Edwin Kelm nicht zuletzt das Interesse jüngerer Landsleute an unserer früheren Heimat geweckt. Vor allem seine Filme fanden [finden] großes Interesse.
Die Bessarabienhilfe
Die jetzigen Bewohner unserer früheren Dörfer sind arm geblieben. Sie mussten fast ein halbes Jahrhundert in einem totalitären Staat leben. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus bemühen sich die Menschen um eine Neuorientierung. Sie erlebten aber bisher all die Unwägbarkeiten, die damit verbunden sind.
Uns ist in dieser Situation die Rolle als Brückenbauer zugefallen. Die Bessarabienhilfe hat jahrelang zur Linderung der Not der dort lebenden Bevölkerung beigetragen. Die Hilfe beschränkt sich nicht nur auf die Lieferung von Bekleidung. Krankenhäuser erhielten Arzneimittel und wertvolle medizinische Geräte (zum Beispiel Ultraschallgeräte). Das Krankenhaus in Schabo hat dank unserer Unterstützung einen Standard ähnlich wie in Mitteleuropa erreicht. Dies ist vor allem den Bemühungen von Edwin Kelm zu verdanken, der mitunter mit seiner Frau Olga, die ihn immer tatkräftig unterstützte [unterstützt], Wochen und Monate in unserer früheren Heimat verbracht hat.
Brücke der Verständigung
Abgesehen von der materiellen Hilfe haben die Studienreisen viel zur Völkerverständigung beigetragen.
Es ist gelungen, Menschen verschiedener Sprachen und Kulturen wieder zusammenzubringen. Es war ein besonderes Ereignis, als im Jahre 1990 der stellvertretende Präsident der Oblast Odessa und einige Landräte aus Bessarabien als Gäste am Bundestreffen teilgenommen haben. Heute ist es selbstverständlich, dass wir Gäste aus Bessarabien empfangen und wir gern gesehene Gäste in unserer früheren Heimat sind. Das am Anfang bestehende Misstrauen gibt es nicht mehr. Für die Fahrten in die einzelnen Dörfer bestehen keinerlei Beschränkungen.
Damit haben wir "Brücken der Verständigung" gebaut, die es uns ermöglichten, in den meisten früheren deutschen Dörfern Gedenksteine zu errichten. Sie sollen an die gemeinsame Geschichte erinnern, aber auch mahnende Erinnerung für die Zukunft sein."
Beispiele für wieder erstandene oder neu errichtete Bau- und Kulturdenkmäler:
Kirche und Gemeindehaus in Sarata
Kirche in Albota
Friedhofstor in Friedensfeld
Bauernmuseum in Friedenstal
Bessarabiendeutscher Verein e.V.
Florianstraße 17
70188 Stuttgart
0711 440077-0
Öffnungszeiten Geschäftsstelle
Montag bis Freitag
jeweils 10.00 - 12:15 Uhr
und 13.15 - 17.00 Uhr
Öffnungszeiten Museum
Montag bis Freitag
jeweils 10 - 17 Uhr,
an Wochenenden für Gruppen nach Vereinbarung.
Sonntagsöffnung im Heimatmuseum
am dritten Sonntag eines Monats von 14 bis 18 Uhr
Führung um 15 Uhr
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